Die mitten im Ort gelegene, nach Nordosten gerichtete, einachsige Kapelle St. Bartholomäus geht in ihren Grundmauern bis weit in das 14. Jh. zurück. Ihr Hochaltar entstand um 1720. Von 1735-1743 erfolgte eine Erweiterung des Langbaus.
Das Altarbild zeigt das Motiv "Hl. Anna, Maria lehrend". Die Texte in Buch lauten "Nigra sum sed formosa" und "Tota pulchra es Maria". Das Gemälde wurde geschaffen von Christoph Wilhelm Meuser aus Schney, von dem auch die Bilder zB des Rosenkranzalters in Kloster Banz oder des Hochaltars in der Stadtpfarrkirche stammen. Die Polierweiß-Figuren am Hochaltar zeigen den Hl. Bartholomäus mit dem Messer (li.) und den Evangelisten Markus (re.) mit Buch und Löwe.
Die Holzfiguren der Muttergottes und des hl. Bartholomäus (Gedenktag: 24. August) stammen nach Ausdruck und Stil aus der Zeit um 1500. Der Kruzifixus, die Holzfiguren des Hl. Petrus und des Hl. Andreas dürften aus dem letzten Viertel des 18. Jhs. stammen.
Dem bereits im Jahre 1901 gegründeten Kapellenerhaltungsverein obliegt die Pflege und Erhaltung des Gotteshauses. Seitdem gab es immer wieder Renovierungen (1914, 1951 und zuletzt 2012) und Erweiterungen der Innenausstattung.
Im Juli 1914 machte man bei Renovierungsarbeiten interessante Entdeckungen, z. B. an der Decke guterhaltene "Fresko-Gemälde". Es zeigt das Martyrium des Hl. Bartholomäus in der eher seltenen Darstellungsform der "Schändung" selbst. Die Darstellung (Künstler und Entstehungsjahr unbekannt) folgt in Ihrer Komposition -spiegelverkehrt- einem Kupferstich des lothringischen Künstler Jacques Callot von 1632.
1950 fand die Weihe der neuen Glocke für die Kapelle statt, 1953 war die Weihe des neuen Kriegerdenkmalsan der Seitenfassade, 1968 wurde ein neues Gestühl eingebaut.
2012 wurden Hauptaltar und Figuren restauriert und eine Altarstufe geschaffen, sowie die Elektrik und der Fußbodenbelag erneuert. Nach Entwürfen des Architekten Johannes Morhard, Lichtenfels wurde die Kapelle im größeren Maße umgestaltet: Ein Eingangsportal, die Bänke, Volksaltar und Ambo, und eine Empore wurden neu konzipiert. Die modernen Einbauten sind zurückhaltend, unterstützen den der Charakter der Kapelle, und öffnen den Kirchenraum doch zu einer größeren Helle und Weite.
In Unterwallenstadt findet im vierzehntätigen Wechsel mit Oberwallenstadt jeweils am Dienstag um 18:00 Uhr eine Eucharistiefeier statt. Kirchweih und Patronatsfest (St. Bartholomäus) wird am Sonntag nächst dem 24. August gefeiert.
Besichtigungen sind nach Absprache möglich: Fam. Springer Tel: 09571-4697