Ortsbezeichnende und dominierende Vertikale der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist ihr Turm; er tritt der Horizontalen des Gesamtbaukörpers machtvoll entgegen. Kehlgesimse gliedern ihn in drei Geschosse. Das oberste Geschoß wird durch ein schmuckvolles, zweigeteiltes Spitzbogenfenster geöffnet. Als Bekrönung des mächtigen Turmes dient ein hoher verschieferter Spitzhelm. Ihm radial zugeordnet sind vier polygonale Scharwachttürmchen.
Die Ölbergdarstellung an der Südseite des Turmes, ein Sandsteinrelief aus der Mitte des 15. Jhs., bei dem die Hände des betenden Christus erneuert wurden und ein moderner Kelch an die Stelle eines Engels getreten ist, weist auf die frühere Chorfunktion des Turmes hin, denn Ölbergszenen finden sich vorwiegend am äußeren Chorhaupt
Diese war ursprünglich Teil eines an die Kirche angebautes Beinhaus des Friedhofs, das tiefer lag als die heutige Herz-Jesu-Kapelle. Der Eingangsbogen ist außen noch sichtbar.
1552 wurde bei einem Gewitter ein Stein aus der Fassade geschlagen, der mit einer Klammer heute noch markiert ist.
o mensch bedenck hiebey // wie grausam der zorn Gottes sey
zw forchten von jderman // Dan sehet was sein gewalt hie hat gethan.
Durch ein grausamen Donner und wetter schlag // Am dinstag nach der heyligen drey konigta||g
Im 52. jahr wie ich euch warhaftig sag
Last uns das ein warnung sein // Und hüten uns vor Sünden und helle pein.
Als 1562 Kaiser Ferdinand I. von Habsburg auf einer Wallfahrt nach Vierzehnheiligen war, besuchte er die Pfarrkirche und besichtigte den wieder befestigten Stein. Eine Gedenktafel am Strebepfeiler beschreibt dieses Ereignis:
Anno 1562 den 16. octobris Ist der Großmächtigst unüberwindligst Römische Keyser Ferdinand unßer aller Gnedigster Herr und Vatter des Vatterlandes allhier zu Lichtenfels gnedigst angelangt und den stein So der hagel auß Gottes verhängnis aus der Kirchenmauer geschlagen, mitt höchßter verwunderung beßichtigt.
Siehe dort.